SDG Blog #14 – LEBEN UNTER WASSER

SDG Blog #14 – LEBEN UNTER WASSER

Unsere Gewässer, Flüsse, Bäche, Seen sind immer stärker vom Eintrag zahlreicher sogenannter „anthropogen verursachter Spurenstoffe“ betroffen. Dazu gehören z.B. flüssiges Plastik aus Duschgel und Arzneimittel-Rückstände. Aufgrund der immer älter werdenden Gesellschaft und eines wachsenden Pro-Kopf-Verbrauchs geht eine Studie von Civity (Steigender Medikamentenverbrauch erfordert Maßnahmenpaket zum Schutz der Gewässer | BDEW) von einem rapiden Anstieg des Arzneimittelverbrauchs in Deutschland aus. Demnach wird der Gesamtverbrauch an Arzneimitteln bis 2045 um rund 70% ansteigen und damit die Umwelt und die Wasserwirtschaft vor gewaltige Herausforderungen stellen. Ohne Gegenmaßnahmen wird daher auch der Eintrag von Arzneimittelrückständen in den Wasserkreislauf deutlich zunehmen.

Arzneimittel gelangen über viele Wege in die aquatische Umwelt und schädigen Wasserorganismen wie Fische, Wasserinsekten, Bakterien und Algen (siehe Beitragsbild). Während Tierarzneimittel überwiegend diffus in Gewässer eingetragen werden, erreichen Arzneimittel für Menschen durch Ausscheidungen oder unsachgemäße Entsorgung über die Toilette oder den Ausguss direkt die kommunalen Abwässer. Leider überstehen die meisten von ihnen die Abwasser-Reinigung im Klärwerk. Um Arzneimitteleinträge in die Gewässer zu minimieren, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz und die Mithilfe aller Akteure: Arzneimittelindustrie, Arztpraxen, Apotheker, Wasserwirtschaft. Insbesondere als Verbraucher können wir eine ganze Menge tun.

Früher nahmen alle Apotheken abgelaufene oder nicht verbrauchte Medikamente zurück und entsorgten sie. Dieses System wurde vor einigen Jahren abgeschafft. Seitdem ist jeder Haushalt selbst für die Entsorgung der Medikamente zuständig. Vielerorts setzt sich die Wasserwirtschaft für die Wiedereinführung der Rücknahme von Medikamenten durch Apotheken ein. Mache mit und trage dazu bei, dass Deine Medikamente unsere Gewässer nicht belasten. Heute kannst Du Deine abgelaufenen oder nicht verbrauchten Medikamente auf drei verschiedene Arten entsorgen: (1) Im Restmüll, sofern der Müll in Deiner Kommune oder im Deinem Landkreis vollständig verbrannt wird, (2) bei Schadstoff-Sammelstellen oder (3) in Apotheken, sofern diese sie annehmen. Auf keinen Fall gehören Medikamente in die Toilette oder in den Ausguss. Und frage Deinen Arzt oder Apotheker nach der angemessenen Verpackungsgröße für Deine Medikamente, damit Du möglichst wenig wegwerfen musst.

Herzliche Grüße – Astrid

P.S.: Das Beitragsbild stammt aus der Broschüre „Gib der Natur nicht den Rest – Arzneimittel richtig entsorgen“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und zeigt eine beispielhafte Auswahl von Medikamenten, die besonders häufig in der Umwelt vorkommen.

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